Download Frau Merian!: Eine Lebensgeschichte
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Frau Merian!: Eine Lebensgeschichte
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Über den Autor und weitere Mitwirkende
Prof. Dr. Dieter KühnDieter Kühn, geboren 1935 in Köln, starb 2015 in Brühl. Für seine Biographien, Romane, Erzählungen, Hörspiele und hoch gerühmten Übertragungen aus dem Mittelhochdeutschen (das ›Mittelalter-Quartett‹) erhielt er den Hermann-Hesse-Preis, den Großen Literaturpreis der Bayerischen Akademie der Schönen Künste und zuletzt die Carl-Zuckmayer-Medaille. Zu seinen Werken gehören große Biographien (über Clara Schumann, Maria Sibylla Merian, Gertrud Kolmar sowie sein berühmtes Buch über Oswald von Wolkenstein), Romane (›Geheimagent Marlowe‹), historisch-biographische Studien (›Schillers Schreibtisch in Buchenwald‹) und Erzählungsbände (›Ich war Hitlers Schutzengel‹). Zuletzt erschienen die beiden autobiographischen Bände ›Das Magische Auge‹ und ›Die siebte Woge‹ sowie sein Theaterbuch ›Spätvorstellung‹. Literaturpreise (Auswahl):Hermann-Hesse-Preis Großer Literaturpreis der Bayerischen Akademie der Schönen Künste Nominiert für den Deutschen Bücherpreis 2002 Carl-Zuckmayer-Medaille 2014
Produktinformation
Taschenbuch: 656 Seiten
Verlag: FISCHER Taschenbuch; Auflage: 1. (1. November 2003)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3596156947
ISBN-13: 978-3596156948
Größe und/oder Gewicht:
12,1 x 3,7 x 19 cm
Durchschnittliche Kundenbewertung:
4.1 von 5 Sternen
4 Kundenrezensionen
Amazon Bestseller-Rang:
Nr. 119.632 in Bücher (Siehe Top 100 in Bücher)
Umfangreiche Informationen über Frau Merian und die gesamte Situation in dieser Zeit.Wichtige Informationen über viele andere Künstler dieser Zeit.
Die große Künstlerin, Naturforscherin und Aufklärerin Sybilla Maria Merian wird in ihrer Orginalität und geistigen Freiheit einfühlend dargestellt. Sie hat sich mit ihrer Arbeit gegen die seinerzeit herrschende Unterdrückung der Frau auch mit Schlauheit wenden, einen kleinen Freiraum schaffen können. Allerdings:Ohne Fleiss kein Preis; ihr Lebenswerk ist imponierend und reicht in heutige Überlegungen zur Ökologie hinein.
Ich gebe diesem Buch 5 Sterne vor allem um etwas ausgleichende Gerechtigkeit zu schaffen. Es ist nicht perfekt und 4 Sterne hätten normalerweise gereicht, aber wenn eine lobende Besprechung nur 4 Sterne gibt und der zweite Besprecher einen Totalverriss, dann müssen 5 Sterne den Durchschnitt anheben helfen.Grundsätzlich ist jede Bemühung um Maria Sibylla Merian ein Lob wert. Kühn hat sich ein würdiges Objekt des Interesses ausgesucht. Leider ist seine etwas sprunghafte und ausschweifende Erzählweise manchmal etwas zu sehr vom Hunderste ins Tausendste geraten. Dennoch lohnt es sich, ihm auf seinen Wegen zu folgen.Eine Biographie im strengen Sinn ist es eigentlich nicht, mehr eine Folge von Anmerkungen und Kommentaren und Kleinessays zur Zeit, zum Werk, zum Leben. Dazu einige durchaus interessante Kapitel über die Vorbereitungen des Projekts (z.B. machte Kühn vor der Biographie einen ZDF-Film über Merian -Die Reise nach Surinam") und die Folgen des Buchprojekts für Kühn selbst, in Hinblick auf Themen und Interessen. Er verwendet auch einigen Raum auf seine Beschäftigung mit dem Thema Evolution und äussert ketzerische Gedanken zum Demiurgen Deus Ludens und seinem zweckfreien Spiel..Leider gibt es weder eine Bibliographie, noch einen Index. Auch Fussnoten oder Anmerkungen im Anhang wären nützlich gewesen, gibt es aber nicht. Was es aber gibt sind durchaus schöne Illustrationen mit Merians Werken und denen einiger Vorgänger und Zeitgenossen.Die Edition könnte auch ein wenig sorgfältiger redigiert sein. Mein Exemplar von 2002 hat einige Fehler. Zum Beispiel wird auf Seite 9 das Geburtsjahr als 1747 angegeben. Das wird dann umgehend durch Bezug auf den 30jährigen Krieg ad absurdum geführt.Ich bin auch etwas irritiert wenn Vater Merians erster Schwiegervater de Bry, dessen Verlagshaus er leitet, als Maria Sibyllas Grossvater bezeichnet wird. Das war er nicht, er war der Grossvater ihrer älteren Halbgeschwister aus der ersten Ehe des Vaters.Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass es mir, obwohl ich sozusagen Wahlfrankfurter im Exil bin, bisher unbekannt war, dass MSM in Frankfurt geboren und aufgewachsen ist. Vielleicht habe ich es mal gewusst und wieder vergessen. Es scheint mir aber als ob die Stadt Frankfurt nicht genug Aufhebens von der Tatsache macht, dass sie Standort des Verlagshauses von MSM's Vater und ihr Geburtsort war. Wenn ich das nächste Mal dort bin muss ich mich gezielt nach Merian-Spuren umschauen. Zumindest das Historische Museum muss solche haben.Kühn's Bewertung der Leistungen der Merian sind nicht uneingeschränkt enthusiastisch. Man kann fast von Demontage einer Heldin sprechen.Ihre Blumenbilder sind durchschnittlich, konventionell. Ihre Insektendarstellungen sind eigentlich nicht sehr wissenschaftlich. Merian ist keine Entomologin, sondern eine Entomophilistin. Das Raupenbuch ist keine systematische Darstellung; es gibt nicht einmal Namen für die verschiedenen Spezies. Der Surinam Ausflug ist nicht unbedingt eine Expedition in die Wildnis, bei allem Wagemut den die Schiffreise und der Aufenthalt im Malariagebiet erforderten. Kühn sieht das Hauptinteresse an ihr und den Grund für ihre nachhaltige Wirkung in der Gesamtheit von Leben und Werk, und er sieht darin ausreichend Grund, sich mit ihr zu beschäftigen. Er hat viel gelernt bei der Arbeit an diesem Buch, aber ihren Ruhm hat er eigentlich nicht gemehrt.Ich kann diesen Standpunkt zu Frau Merian im Moment nicht beurteilen, was eher zu weiterer Beschäftigung mit ihr ermuntert.Ein lohnendes Nebenprodukt der Merian-Begegnung durch Kühn: Bekanntschaft mit Georg Eberhard Rumpf, alias Rumphius, einem deutschen Bediensteten der Niederländisch- Ostindischen Gesellschaft. Rumpf war langjähriger Bewohner Ambons, der Hauptinsel der Molukken, und machte sich vor allem als Botaniker einen Namen.
Wer sich über die Merian informieren möchte, wird von diesem Buch enttäuscht sein. Schreiberisch und erzählerisch schwach, versteckt der Autor die wenigen interessanten Facts zwischen endlosen Selbstbespiegelungen. Es gibt andere Bücher, die das faszinierende Wesen der MS Merian weitaus gehaltvoller darstellen. Schade, eine verpaßte Chance.
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